Verabschiedung eines "glaubwürdigen Erziehers"
Ein „glaubwürdiger Erzieher“ wird verabschiedet: Nach 9 Jahren als Schulleiter des Balthasar-Neumann-Gymnasiums wird OStD Dr. Hartmut Beck am 14. Februar 2025 in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Er fühlt sich dabei „wie der Würfel im Becher“, nach Rainer Maria Rilke, weil er aus gesundheitlichen Gründen früher als geplant seine Pension antritt.
Der scheidende Schulleiter wurde am 13. Februar von der Theaterklasse 5C/D bereits in der Balthasar-Neumann-Halle mit einem „Beck’s Walk“ empfangen, in dem verschiedene Stationen seines Wirkens am BNG in Szene gesetzt waren. Mit einem Baustellenhelm verdeutlichten die Schauspieler beispielsweise die unzähligen Renovierungsmaßnahmen der letzten Jahre.
Nachdem sich alle Anwesenden in der Bibliothek eingefunden hatten, begrüßte der zukünftige Schulleiter StD Michael Dreßler die Gäste. Einen musikalischen Rahmen bildeten Anton Kiselev und Verena Hein-Schmitt am Flügel sowie Johannes Unsinn am Violoncello.
Den Reigen der Grußworte eröffnete der Ltd. OStD Dr. Christoph als Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Unterfranken. Durch schwierige Zeiten habe Dr. Beck das BNG sicher und mit großem Verantwortungsbewusstsein geführt, worauf er mit Stolz zurückblicken könne. So habe er beispielsweise das Schulprofil ausgebaut und immer wieder besondere Situationen erfolgreich gemeistert. Nach seinem Abitur 1978 hat er zunächst sein Studium und eine Promotion abgeschlossen, gegen deren Ende er bereits das Referendariat angetreten hat, was bereits von großer Zielstrebigkeit zeugt. Für lange Zeit hat er danach am Friedrich-König-Gymnasium in Würzburg unterrichtet, sich dort um Medienerziehung und Inklusion verdient gemacht, bei der Ausbildung junger Referendare mitgewirkt und schließlich eine Stelle als Mitarbeiter in der Schulleitung übernommen. Im Februar 2016 kam Dr. Hartmut Beck ans BNG und entwickelte dort den guten Ruf der Schule stetig weiter. Zum Abschluss seiner Rede überreichte Dr. Christoph die Urkunde zur Ruhestandsversetzung mit guten Wünschen für die Zukunft.
Weitere Grußworte der Stellvertretenden Landrätin Frau Nembach, des 1. Bürgermeisters der Stadt Marktheidenfeld Herrn Stamm, des Elternbeirates Herrn Ühlein, der Fördervereinsvorsitzenden Frau Schlör, der Schülervertreterinnen Amarachi Ibeh und Clara Wamser sowie des Personalratsvorsitzenden OStR André Gebauer komplettierten die zahlreichen Abschieds- und Dankesworte.
Deutlich wurde hier vor allem, dass Dr. Beck die Schule mit seiner ruhigen, zurückhaltenden und humorvollen Art zum Wohle der Schüler führte: Er trieb die Digitalisierung voran, hatte immer ein offenes Ohr für die Belange der gesamten Schulfamilie und setzte sich vehement für Verbesserungen am alten sowie die Weiterplanung eines neuen Schulgebäudes ein. Um es mit den Worten der stellvertretenden Landrätin zu sagen: „Da ein vom Landkreis in Aussicht gestellter Neubau erst in EINIGEN Jahren Realität werden würde, begann er daher mit der Sisyphusarbeit, nach und nach bauliche Mängel beheben zu lassen.“ Besonders fortschrittlich zeigte er sich beispielsweise bei der Planung für die Pausenhofgestaltung, wo er eine Jugendbank vorschlug. Für seinen Ruhestand schenkten diese ihm jedoch lieber eine klassische Bank zum bequemen Sitzen.
Zum Abschluss trat der scheidende Schulleiter selbst ans Rednerpult und blickte auf seine Tätigkeit in Marktheidenfeld zurück. „Insgesamt gab es mehr Ausnahmen als den Regelbetrieb“, so beschrieb er selbst die besonderen Zeiten am BNG: eine zuerst lückenhaft besetzte Schulleitung, eine Beheizung der Schule mit Bautrocknern wegen eines Heizungswechsels, die Corona-Pandemie, den Beginn eines Krieges in Europa, die Unterbringung von Geflüchteten in der MSP-Halle und viele weitere kleinere und größere Herausforderungen wollten gemeistert werden. Er dankte im Anschluss allen, auf deren Unterstützung und Einsatzbereitschaft er in diesen Situationen zählen konnte: den Mitarbeitern des Landratsamtes Mainspessart, dem Lehrerkollegium, der Verwaltung, dem Hausmeister, der erweiterten Schulleitung, dem Elternbeirat und ganz besonders den Schülerinnen und Schülern, die das „Herzstück des Lebensraums Schule“ ausmachen.