Fachschaft Biologie - Biologie erleben

Schülermassen und dichtes Gedränge vor einem kleinen Gegenstand. Das findet man nicht nur beim Erscheinen eines neuen iPhones, sondern auch einmal jährlich vor den Räumen der Biologie. Hier ist nicht etwa das neueste Bio-Schulbuch erschienen. Nein! Alle Schüler warten sehnsüchtig vor dem Schaubrüter auf den Schlupf der Hühnerküken. Hierfür erfordert es Jahr für Jahr Geduld, bis aus den Eiern nach 3 Wochen die Küken schlüpfen. Der Schlupf kann sowohl direkt am Schaubrüter als auch über einen Livestream von zuhause aus mitverfolgt werden – ein spannendes Ereignis für die ganze Schule. 

Alle fünften Klassen unternehmen mit ihren Biologielehrkräften eine Exkursion zum Thema Wiese. Neben der Bestimmung von blühenden Pflanzen werden auch jede Menge Insekten eingefangen. Wir entdecken viele verschiedenen Grashüpfer- und Käferarten, verschiedene Hummeln, Wanzen, Grillen, Bienen, Ameisen, Schmetterlinge und Spinnen.

In der Schlussrunde  wurden viele interessante Fragen geklärt, wie z.B. das Entstehen des Grillenzirpens, der Unterschied zwischen Wanzen und Käfer, Besonderes zum Weberknecht, das Melken der Läuse durch Ameisen usw.. Ein Spiel mit der „verbundenen Fledermaus“ in der Mitte, die „blind“ auf Insektenfang war, rundete den gelungenen Ausflug ab und machte den Schülern viel Spaß.

Am Ende des Schuljahres werden an die Schüler der 5. Klasse, die der Forscherklasse angehören, die Forscherdiplome verliehen und somit die erreichten Mint-Punkte vergeben.

Im Juli besucht uns ein Falkner aus der Umgebung. Nachdem eine Einführung über die Entstehung der Falknerei in Mitteleuropa erfolgt ist und die Ordnung der Greifvögel innerhalb der Wirbeltierklasse Vögel vorgestellt ist, präsentiert er uns seine mitgebrachten Vögel, wie z.B. den Sakerfalken.

Die 6. Klassen befassen sich mit der Anatomie einer Bachforelle. Die Schüler können ihr Wissen aus dem Unterricht einsetzen und weiter vertiefen. Nach der Überwindung von anfänglichen Berührungsängsten wird der äußere Körperbau mit den verschiedenen Flossentypen untersucht. Anschließend können auch die inneren Organe herauspräpariert werden. Besonders faszinierend erweist sich für die Kinder der Aufbau der Kiemen und der Schwimmblase.

Die achten Klassen fuhren in die Rhön, um die Abläufe bei der Tierhaltung und der Ackerwirtschaft auf einem ökologisch geführten Bauernhof kennenzulernen. Der Rotaryclub Lohr-Marktheidenfeld übernahm die kompletten Kosten für die Fahrt, die Führung und für die Brotzeit für alle Schüler. Herzlichen Dank!

Nachdem die Schüler sich theoretisch mit dem Aufbau und der Funktion des Auges beschäftigt haben, ermöglichen wir den Schülern, ein Auge vom Schwein selbst zu präparieren.

Nachdem für alle Schüler bereits in der 5. und 8. Jahrgangsstufe im Rahmen des Biologieunterrichts Sexualerziehung stattfand, wurde nun im Februar das Thema erneut aufgegriffen. Diesmal allerdings durch die Unterstützung externer Pädagogen. Frau Bader-Götz, Frau Krause und Herr Tittmann vom Gesundheitsamt des Landkreises Main-Spessart gestalteten mit jeder 9. Klasse jeweils einen kompletten Vormittag zu den Themen Liebe, Beziehungen, Sexualität und Verhütung.

Das sexualpädagogische Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen dazu zu bringen, sich über Liebe und Partnerschaft Gedanken zu machen und diese auch in Worte zu fassen. Unterschiedliche Wünsche und Anforderungen zu verstehen und diese zu akzeptieren lernen, gerade wenn es um unterschiedliche Lebensstile und Lebensentwürfe geht. Das Projekt soll helfen ein Problembewusstsein zu entwickeln, wie notwendig es ist, verantwortlich mit Sexualität umzugehen.

Je nach dem, wie es das jeweilige Unterthema bzw. der jeweilige Teilnehmerkreis erfordert, werden Kleingruppen und auch geschlechtshomogene Gruppen gebildet. Die verschiedensten Teilaspekte, wie z.B. Frausein/Mannsein; Verhütung und Schwangerschaft; Aids; sexuell übertragbare Krankheiten und Homosexualität werden behandelt. Dabei kommen jeweils unterschiedlichste Arbeitsformen zum Einsatz.

„Erste Hilfe leisten zu können, ist eine Alltagskompetenz, die jeden Heranwachsenden in seiner Persönlichkeitsentwicklung unterstützt: Zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist, gibt Sicherheit […]“, so beginnt die Bekanntmachung des Bayerischen Staatministeriums für Unterricht und Kultus vom 23. Juni 2019.

Für die unterrichtliche Umsetzung frischen zunächst die Biologielehrkräfte der 10. Jahrgangsstufe ihre Kenntnisse in einer schulinternen Fortbildung durch Herrn Blöchinger auf. Anschließend erhalten unsere Schüler die Möglichkeit, sich in jeweils etwa 45-minütigen Einheiten bestehend aus stabiler Seitenlage (Einheit 1) sowie Herz-Lungen-Wiederbelebung (Einheit 2) entsprechendes Wissen anzueignen und einzuüben. Dieses wird in Jahrgangsstufe 11/12 noch einmal rekapituliert werden; dann unter anderem erweitert um eine praktische Übung der Atemspende. 

Nachdem das Schweineherz in Aufbau und Funktion mit dem menschlichen Herzen übereinstimmt, lassen sich die zuvor erlernten Erkenntnisse anwenden und verstehen.

Im Rahmen der Aktion Grundwasserschutz entwickelte das Team der Wasserschule Unterfranken, die ein mehrfach von der UNESCO ausgezeichnetes Bildungsangebot bereithält, ein Planspiel zum Thema Wasser und Wassermangel.

Das Planspiel, das einen ganzen Vormittag dauert, versetzt die Schülerinnen und Schüler in eine fiktive Situation, die ein vereinfachtes Abbild der Realität sein soll.

In der Gemeinde „Klein-Wasserlosen“ gibt es unterschiedliche Interessensgruppen. Die Schüler arbeiten in Kleingruppen und schlüpfen in die folgenden Rollen: Gemüsebauer, Bürger, Naturschutzverein, Jugendliche, Wasserversorger, Gemeinderat und Papierfabrik.

Abwechslungsreiche, interaktive Lernstationen geben verschiedene Blickwinkel auf das Thema Wasser und so können selbstständig Informationen und Argumente für die jeweiligen Rollen gefunden werden.

Viele Zusammenhänge werden ausführlich erklärt, so z.B. der Wasserkreislauf, der Bezug zwischen Oberflächen- und Grundwasser, die Trinkwasserversorgung und dessen Bereitstellung sowie der Wasserverbrauch von Privathaushalten, Landwirtschaft und Industrie. Außerdem wird der Klimawandel und die Situation in Unterfranken besonders beleuchtet, Klimadaten werden ausgewertet.

Die in den Lernstationen gesammelten Fakten und Argumente werden anschließend in einer moderierten „Bürgerversammlung“ vorgebracht und diskutiert.

In regelmäßigen Abständen baut die Fachschaft Biologie zusammen mit den Mitarbeitern des Landratsamtes MSP einen Parcours auf, der aus vier verschiedenen zu absolvierenden Stationen besteht.

Jede 8., 9. und 10. Klasse verbringt je eine Doppelstunde mit ihren Biologielehrern und den externen Helfern von Landratsamt, Gesundheitsamt, Polizei und kommunale Jugendarbeit.

Die Stationen von HaLT (Hart am Limit) beschäftigen sich mit unterschiedlichen Bereichen zum Thema Alkohol.

So können die Schüler bei „Kennst du dein Limit“ erfahren, wie man den Alkoholgehalt der verschiedenen Getränke berechnen kann. Promillegrenzen und nützliche Handy-Apps werden vorgestellt. Es soll ein Bewusstsein geschaffen werden für die unterschiedlichen Mengen von Alkohol, die in den verschiedenen Getränken enthalten sind.

Erste-Hilfe-Maßnahmen, die bei einem Notfall Leben retten können, werden eingeübt und nochmals erklärt. Bei „Von der Party in die Notaufnahme oder kriegst du die Kurve?“ werden anhand von Rauschbrillen ein Promillewert von 0,8 und 1,3 simuliert, so dass die Schüler beim Balancieren, Becherstapeln oder Türschloss öffnen, erfahren können, wie sich der Alkohol auf ihr Seh- und Reaktionsvermögen auswirkt.

An der Station „Alkohol - Gift für die Zelle“ werden die unmittelbaren Auswirkungen und die langfristigen Auswirkungen, die der Alkohol hervorruft, besprochen. Biochemische Prozesse, die in den Zellen ablaufen, wenn Alkohol in den Körper gelangt, werden erklärt, um die Folgen verstehen zu können.

Da mit steigendem Alkoholkonsum reduzierte Selbstkontrolle und eventuell auch Kontrollverlust einher geht, können unangenehme Situationen entstehen. Weitreichende und durchaus unangenehme Folgen werden bei „Noch locker oder schon daneben?“ problematisiert.

Dem Täter auf der Spur waren die Schüler des W-Seminars Biologie. Gemeinsam mit ihrer Kursleiterin Frau Müller besuchten sie hierfür das Virchowlab der Universität Würzburg. Dort hatte sich „ein Mord ereignet“, bei dessen Aufklärung unsere Schüler tatkräftig halfen.  

Bei dem vom Rudolf-Virchow-Zentrum ausgearbeiteten Programm „CSI Würzburg“ stand neben kurzen theoretischen Sequenzen vor allem die praktische Arbeit im Labor im Vordergrund.

Von unschätzbarem Wert für die Kriminalistik ist dabei der genetische Fingerabdruck, also das individuelle Erbgut-Profil eines Menschen. Geringste DNA-Mengen reichen, um dieses Profil durch eine Kombination aus Polymerase-Kettenreaktion (PCR; Vervielfältigung von Erbsubstanz ) und anschließender Gelelektrophorese (Auftrennen des Erbguts in unterschiedlich lange Fragmente) zu erhalten. Durch Vergleich der so gewonnenen Bandenmuster lässt sich der Kreis der Tatverdächtigen einschränken oder - wie es unserem Seminar gelang - der Täter erfolgreich überführen.

Die Tätigkeiten des P-Seminars sind als Zeitraffer dargestellt. Fotos und Film zusammengestellt von Jiaxin Du.