Fachschaft Englisch - Renkl-Stiftung Irland
Reise ins Land der Kleeblätter
Irland, das Land der Kleeblätter, war eine Reise wert, sagt Regina Schelbert aus Gräfendorf. Sie konnte einen von drei Plätzen bei den zwölftägigen Sprachferien in Malahide ergattern, die den 70 Neuntklässlern der Realschule Gemünden über das Landratsamt Main-Spessart per Los zugeteilt wurden. Zusammen mit 26 anderen Schülern aus dem Landkreis erhielt Regina ein Stipendium der Renkl-Stiftung.
[...] Begleitet haben die Gruppe zwei Betreuer vom Kreisjugendamt Main-Spessart. Dank des Stipendiums benötigte Regina von ihren Eltern nur einen Zuschuss über 300 Euro und das Taschengeld für die zwölf Tage. Ein Bus sammelte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sprachreise in den Osterferien in Karlstadt, Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld ein und brachte sie zum Flughafen nach Frankfurt. Gerade mal zwei Stunden dauerte der Flug nach Dublin, wo die Gastfamilien die Jugendlichen bereits im Grand Hotel erwarteten. Jeder Schüler wohnte privat in einer Gastfamilie, um hautnah das Leben in Irland kennenzulernen und sich im Alltag mit der englischen Sprache auseinanderzusetzen. Gemeinsam ging es nach Malahide, eine Stadt 15 Kilometer nördlich der irischen Hauptstadt. Die Ferien fingen gut an: Am Montag war frei, da St. Patrick's Day war, der höchste Feiertag in Irland zu Ehren des Nationalheiligen Patrick. Statt Englischunterricht fuhr Regina mit den anderen Schülern im Zug nach Dublin. Dort nahmen alle an der St. Patrick's Parade teil, besuchten das Trinity College und bewunderten in der Bibliothek das berühmte Book of Kells, eine reich bebilderte handschriftliche Bibel von irischen Mönchen aus dem achten Jahrhundert. Abends nach der Rückkehr gab es natürlich viel zu berichten und zu besprechen mit den Gasteltern. „Noch etwas unbeholfen“, so Regina, habe sie in Englisch von den Erlebnissen des Tages erzählt.
Am zweiten Tag wurde es ernst. Alle Schülerinnen und Schüler trafen sich im U-Learn Centre in Malahide zum Englischtest. Nach den Ergebnissen des Tests wurden drei Gruppen gebildet, je nach den sprachlichen Voraussetzungen. Jeden Morgen wurden drei Stunden Englisch gegeben. Der gesamte Unterricht und alle Erklärungen waren in Englisch. Regina Schelbert: „Das war schon eine gewaltige Umstellung, nun Fragen und Erklärungen in Englisch zu formulieren und die Antworten richtig zu verstehen“. So vergingen die Tage wie im Flug, morgens mit Sprachunterricht, nachmittags mit kulturellen Besichtigungen oder sportlichen Aktivitäten und am Abend mit privaten Treffs oder einem Kneipenbesuch. Um 22 Uhr mussten allerdings alle wieder bei ihren Gastfamilien sein. Ausflüge wurden unternommen nach Dublin, ins Geschichts- und Archäologiemuseum, zum Malahide-Castle, zur Christus-Kathedrale, in die Guinness-Brauerei, in ein großes Einkaufszentrum, zum Hunderennen und ins Schloss von Dublin. Außerdem konnten Tennis, Golf und Bowling gespielt und bei einem Kinobesuch die gewonnenen Englischkenntnisse getestet werden.
Am Karfreitag waren alle in der Christuskirche, dem Dom in Dublin. Der Ostersonntag war frei für private Aktivitäten. „Bei Überlandfahrten konnten alle die grüne Landschaft und die typischen Gebäude Irlands bewundern“, berichtet Regina, und fährt fort: „Es war allerdings Ende März sehr kaltes Wetter und auch in den Zimmern konnte die Heizung nicht für eine angenehme Temperatur sorgen. An manchen Tagen war ein recht stürmischer Wind. Das Wetter schlägt sehr rasch um und oft ist es neblig. Allerdings schneit es sehr selten in Irland, da der Golfstrom die Luft erwärmt.“ Die zwölf Tage waren ereignisreich und somit bald vorbei. Schon ging es im Flieger zurück nach Frankfurt und mit dem Bus zurück in den Main-Spessart-Kreis. „Durch die Sprachferien wurden unter den Schülerinnen und Schülern neue Freundschaften geschlossen, die Eigenständigkeit der Teilnehmer gefördert und mehr Verständnis für das Land und die Sprache geweckt“, zieht Regina Schelbert Bilanz über ihre Sprachreise.
Die Reise nach Irland wurde bezuschusst durch die Renkl-Stiftung. Diese wurde im Jahr 1973 von Dr. Heinrich und Christine Renkl gegründet. Von den Stiftern wurden private Gelder und die gesamten Geschäftsanteile an der Paidi Verwaltungs-GmbH in Hafenlohr eingebracht. Die Stiftung ist eine öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts und verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Sie hat die Aufgabe, jungen Menschen aus dem Landkreis Main-Spessart eine bessere Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Ein Schwerpunkt ist die Gewährung von Stipendien und die Finanzierung von Sprachstudienaufenthalten im Ausland. Vorsitzender ist Landrat Armin Grein, seine Stellvertreterin ist Gisela Renkl-Reinke, die Geschäfte führt Werner Pflaum. Malahide-Castle war für die Sprachschüler aus Main-Spessart natürlich einen Ausflug wert.
Quelle: Main-Post